June 28, 2022
München / Schrobenhausen – Im kommenden Oktober findet mit der Bauma in München wieder ein Messe-Event der Superlative statt. „Nach den vergangenen Jahren, in denen coronabedingt nur sehr eingeschränkt persönlicher Kontakt möglich war, freuen wir uns umso mehr darauf, unsere Kunden, Partner und Freunde aus aller Welt zahlreich an unserem Stand begrüßen zu können“, sagt Dr. Rüdiger Kaub, Geschäftsführer der BAUER Maschinen GmbH.
Am Stand FN 520 (Freigelände Nord) werden neben dem Kernbereich der Bauer-Drehbohrgeräte, den Seilbaggern der MC-Serie und der Schlitzwandtechnik auch Geräte und Anlagen der Tochterfirmen Klemm, RTG und Bauer MAT zu sehen sein. „Dabei dürfen sich unsere Gäste auf ein paar ganz besondere Premieren freuen, die wir erstmals dem Fachpublikum präsentieren“, so Kaub weiter. Bei den Exponaten wie auch dem CO2-neutralen Messestand der BAUER Maschinen Gruppe steht in diesem Jahr ein Thema ganz besonders im Fokus: Nachhaltigkeit.
Für alle Fälle: Multifunktionsbohrgeräte von Bauer
Bauer zeigt auf der Bauma mit insgesamt vier Großdrehbohrgeräten einen kleinen Ausschnitt der verschiedene Anwendungsfälle und Gerätelinien. Im Bereich der Multifunktionsgeräte geben die BG 45 und BG 23 H einen kleinen Einblick in das Spektrum der Anwendungen, der Kinematiksysteme und der Trägergeräte.
Die BG 45 ist das größte Bohrgerät auf dem Bauer-Stand. Es bietet mit der V-Kinematik, also dem in der Transportstellung nach vorne umgelegten Mast, neben höchster Steifigkeit für schwere Anwendungen vor allem eine sehr hohe Variabilität in der Mobilisationsphase. So ist ein Transportgewicht der schwersten Einzelkomponente von ca. 35 t sehr effizient erreichbar. Unterstützt wird der flexible Mobilisationsprozess durch das per Funkfernbedienung kontrollierte Mobilisationspaket mit hydraulisch betätigten Hauptverbindungsbolzen bei Mast und Kinematik. Auf der Bauma wird die Einheit mit einem Ausrüstungspaket für Bodenmischtechnologie ausgestellt: dem Single Column Mixing-Double Head (SCM-DH). Zwei gegenläufig rotierende Mischwerkzeuge erzielen dabei durch die gegensinnige Bewegung eine hohe Durchmischung des Bodens und Säulenqualität.
Das kleinste ausgestellte Bohrgerät ist die BG 23 H, eine kompakte Maschine mit H-Kinematik. Das Gerät kann mittels Funkfernbedienung komplett mobilisiert und verladen werden. Der Mast wird bei dieser Bauform in der Transportstellung auf der Maschine abgelegt, das Gegengewicht kann bei Bedarf von der Maschine selbst abgenommen werden. Somit ist eine schnelle und unkomplizierte Mobilisation von einer zur anderen Baustelle möglich. Der kompakte Unterwagen erlaubt eine Transportbreite von nur 2,5 m und ermöglicht bei abgebautem Drehantrieb eine Transporthöhe von nur 3,1 m. Enge Einfahrten und Tore, wie sie in innerstädtischen Baufeldern oft anzutreffen sind, können so leichter durchfahren werden. Durch einen geteilten Mast ist das Gerät auch für Arbeiten bei beschränkter Höhe vorbereitet. Mit dem entsprechenden Ausbaukit kann in Baufeldern mit weniger als 9 m Arbeitshöhe gearbeitet werden. Kompakt heißt aber nicht schwach: Im Kellybetrieb stehen kraftvolle 235 kNm für das Eindrehen der Bohrrohre zur Verfügung, mit dem Crowd Plus-Assistenten können bis zu 400 kN Rückzugkraft zum Ziehen von Bohrrohren aktiviert werden. Ausgestattet ist die kompakte BG 23 H mit einem neuen Assistenzsystem. Damit wird dem Gerätefahrer ein deutlich erweiterter, aber stets durch die Steuerung überwachter Ausladungsbereich für seine Arbeiten zur Verfügung gestellt. Dank des starken 225 kW-CAT-Dieselmotors steht auch genügend Leistung für Anwendungen mit zwei Drehantrieben zur Verfügung.
Das Bauer-Trägergerät BT 65 der BG 23 H ist mit wesentlichen sicherheitsrelevanten Details ausgestattet: Es verfügt über integrierte Serviceplattformen für einen einfachen, komfortablen und sicheren Zugang für Wartungsarbeiten. Die praktische Arbeitsbühne kann wie eine Schublade ausgezogen werden, sodass die Motorverkleidung zur Absturzsicherung wird. Das Verkleidungskonzept wirkt auch als sehr guter Schallschutz. In Verbindung mit dem EEP-Antriebskonzept werden exzellente Schalldruckwerte im Normalbetrieb erreicht. Dies alles unterstreicht die hervorragende Eignung der BG 23 H für die Baustellenanforderungen im urbanen Raum.
Für das Kellybohren: Drehbohrgeräte der ValueLine
Die ValueLine-Geräte von Bauer sind speziell für das Kellybohren optimiert. Die BG 36 stellt hier die neueste Entwicklung dar. Die EEP-Technologie ist nun auch Standard am oberen Ende der ValueLine-Gerätepalette. Für den härtesten Einsatz mit großen Bohrdurchmessern bis 3 m und Bohrtiefen bis 115 m ergibt die V-Kinematik mit der großen Stützbreite eine solide und robuste Basis. Der Vorschubzylinder mit 8,5 m Länge und bis zu 50 t Rückzugkraft erlaubt auch die Verwendung von langen Bohrrohren. Ebenso hat das B-Tronic System bei den Kelly-Spezialgeräten Einzug gehalten. Neben der großflächigen Anzeige von Bohrdaten und Geräteparametern, ermöglichen die Bohrassistenzsysteme ein ermüdungsarmes Arbeiten bei lang andauernden Bohrprozessen. Der adaptive Kellyeinfahrassistent ist für die neue BG 36 verfügbar. Dieser moderne Assistent erlaubt das voll automatisierte, sichere, schnelle und schonende Ein- und Ausfahren der schweren Kellystangen mit teilweise sogar fünf Schüssen. Die auf der Bauma ausgestellte Konfiguration mit einer BV 1500-Verrohrungsanlage, Automatikdrehteller und einer langen Kellystange ist speziell auf die Bedürfnisse bei der Überarbeitung von existierenden Brunnen abgestimmt.
Elektrifizierte Bauer-Bohrgeräte – konsequente Weiterentwicklung
Im Jahr 2021 präsentierte die BAUER Maschinen Gruppe im Rahmen ihrer In-house-Ausstellung „BAU ERLEBEN“ die neue eBG 33. Das Gerät ermöglicht durch den großen Elektroantrieb lokal ein CO2-freies Arbeiten. Dabei sind neben den Standardbohrverfahren auch Hochleistungsverfahren (z. B. Bodenmisch- und Doppelkopfbohrverfahren) oder der Einsatz mit einer Schlitzwandfräse ausführbar. Auf der diesjährigen Bauma schlägt Bauer nun ein weiteres Kapitel auf und zeigt die nächste Generation der elektrischen Bohrgeräte in der oberen Drehmomentklasse.
Zukunftstechnologien für die Dicht- und Schlitzwandherstellung
Dichtwände, die der Baugrubenumschließung, der Abdichtung von Dämmen oder als Gründungselemente dienen, können mit unterschiedlichen Verfahren und Geräte hergestellt werden. Eine Möglichkeit ist das Cutter-Soil-Mixing-Verfahren (CSM), das insbesondere bei großen Wand- bzw. Endtiefen angewandt wird. Es kombiniert Merkmale der Schlitzwandtechnik und der Bodenmischtechnik. Die CSM-Ausrüstung, die Bauer auf der Bauma an einer RG 21 T präsentiert, erlaubt eine maximale Mischtiefe von 20 m. Ein neuer Typ der BCM-Mischeinheit sorgt dabei für eine gesteigerte Performance bei schmalen Bodenmischwänden.
Im Bereich der Schlitzwandtechnologie zeigt Bauer auf der Bauma eine BC 48 Fräse mit verdrehbarem Schlauchaufrollsystem HDS-T und neuem Fräswerkzeug. Trägergerät ist ein BAUER MC 96 Seilbagger. Doch das ist noch nicht alles: Die Standbesucher können außerdem das innovative BAUER Cube System erleben, das direkt vom Testeinsatz zum Bauma-Stand transportiert wird. Die komplette Fräse samt Schlauchaufrollsystem findet Platz in drei handelsüblichen 20-Fuß-High-Cube-Containern. Damit kann das System beispielsweise problemlos in 3 x 3 m großen Tunneln eingesetzt werden – ein großer Vorteil bei Fräsprojekten in dichtbesiedelten Metropolen. Großflächige Sperrungen innerstädtischer Areale gehören damit potenziell der Vergangenheit an. Die Auswirkungen auf den Verkehr, die Geschäfte und vor allem auf die Anwohner reduzieren sich – selbst bei einem übertägigen Einsatz – auf ein Minimum. Durch den Elektroantrieb verringert sich der ökologische Eingriff einer Fräsbaustelle ganz erheblich. Auch in logistischer Hinsicht bieten die kompakten Abmessungen des Systems einen großen Vorteil, denn statt eines aufwändigen Schwertransports werden die einzelnen Elemente als handelsübliche Container problemlos an ihren Einsatzort transportiert.
Innovationen in der Rammtechnik
Die RTG Rammtechnik GmbH hat ebenfalls mehrere Neuheiten im Gepäck. So verfügt die ausgestellte RG 21 T über eine neu entwickelte Fräs- und Mischeinheit BCM 5. Besondere Merkmale sind die erhöhte Fräsbreite und eine deutlich gesteigerte Leistungsaufnahme. So entsteht eine hocheffiziente CSM-Einheit mit geringer Lärmemission und hervorragender CO2-Bilanz, schließlich entfällt beim CSM-Verfahren durch die Verwendung des anstehenden Bodens der Abtransport des Aushubs. Die RG 21 T ist mit der neuesten B-Tronic-Version ausgestattet und kann komplett mittels Operate-Fernbedienung gefahren werden.
Eine echte Weltneuheit ist die ausgestellte RG 19 T, die als erste Hybridversion im Telemäklerbereich Maßstäbe setzt. Die Systemleistung wird mit einem Dieselmotor und einem zusätzlichen Elektroantrieb erzielt, wodurch sich die CO2- und Geräuschemissionen deutlich reduzieren. Alle RTG-Modelle auf den Trägergeräten BS55RS und BS65RS können künftig mit der Hybridtechnologie angeboten werden. Der angebaute Rüttler verfügt über das SilentVibro-Paket und den Spundbohlenassistenten, der nicht nur die Arbeitssicherheit enorm erhöht, sondern auch die Produktivität steigert. Darüber hinaus steht auch in der Hybridversion die Operate-Fernbedienung zur Verfügung. Alle Geräte und Anbauten inkl. des BCM 5 sind mit dem ACS-Kupplungssystem für ein schnelles Wechseln der Anbauten ausgestattet. Die RTG Pile Driver App ermöglicht dem Bediener ein schnelles und sicheres Führen des Gerätes. Zudem lässt sich mit Hilfe der App der komplette Service an der Maschine ausführen.
Kompakte Klein- und Universalbohrgeräte von KLEMM
Die KLEMM Bohrtechnik GmbH ist innerhalb der BAUER Maschinen Gruppe das Kompetenzzentrum für kompakte Bohrgeräte im Spezialtiefbau. Auf der Bauma zeigt das Unternehmen insgesamt vier Geräte seiner KR-Reihe:
Das Minibohrgerät KR 606-3 mit kompletter Ankerkinematik eignet sich perfekt für den Einsatz in beengten, urbanen Verhältnissen. Die Power Packs sind sowohl als diesel- als auch als elektrohydraulische Versionen verfügbar; erhältlich ist das kleinste Bohrgerät im KLEMM-Portfolio wahlweise auf einem Raupen-, Reifenfahrwerk oder im Stahlrahmen. Mit weniger als 10 t Einsatzgewicht und einer Gesamtbreite von 1,8 m ist die ausgestellte KR 800-3G das kleinste Universalbohrgerät mit Ankerkinematik und Rollover. Sein smartes Lafettenkonzept mit teilbarer Lafette ist für Low-Headroom-Anwendungen konzipiert. Bei der KR 805-3GW handelt es sich um ein Bohrgerät für Sondenbohrungen in der oberflächennahen Geothermie. Bohrtiefen bis zu 200 m im Doppelkopfbohrverfahren sind damit möglich. Ein Kran und ein Gestängemanipulator sowie eine hydraulische Ziehvorrichtung in der Klemm- und Brechvorrichtung sind ebenfalls an Bord des knapp 20 t schweren Geräts. Komplettiert wird die Reihe der KLEMM-Exponate durch die KR 806-3E. In ihr steckt bewährte Technik der KR 806-3GS, allerdings als elektrohydraulische, emissionsfreie Variante. Die intelligente Steuerung ermöglicht den Einsatz von Batterien als Booster für den Bohrbetrieb zur Reduzierung der benötigten Anschlussleistung. Im Vergleich zur dieselhydraulischen Variante zeigen sich keine Einschränkungen bei der Leistung und Anwendung.
Misch- und Trenntechnik
BAUER MAT Slurry Handling Systems zeigt auf der Bauma mit der BE 300-C die kompakteste Entsandungsanlage in ihrer Kapazitätsklasse weltweit. Verbaut ist sie in einem 20-Fuß-Containerrahmen. Die Anlage separiert in zwei Stufen Feststoffe bis zu einer Partikelgröße von d 50 = 30 µm (sog. Trennschnitt) aus Spülungsflüssigkeiten (sog. Suspensionen). Stellvertretend für den Bereich der Mischanlagen präsentiert die Allgäuer Zweigniederlassung der BAUER Maschinen GmbH eine Mischanlage des Typs CMS 30 – eine Anlage bei der Feststoffe kleiner 1 mm und Flüssigkeiten kolloidal angemischt werden –, samt Verpress- und Spülpumpe DP 160. Auch diese Anlage besticht durch ihr kompaktes Design. Wie die BE 300-C ist sie in einem 20-Fuß-Container verbaut. Weitere Ausstattungsmerkmale sind u. a. eine intelligente, selbstlernende Steuerung, die eine exakte Dosierung der Fest- und Flüssigkomponenten in der Suspension sicherstellt, eine stufenlose Füllstandüberwachung im Vorratsbehälter durch Radarsensoren und die Voreinstellbarkeit von maximal zehn verschiedenen Rezepten. Die CMS 30 kann bis zu drei Feststoffe, zwei Flüssigkeiten und zwei Zusatzmittel verarbeiten. Kennzeichnend für beide Anlagen ist die SPS-Steuerung, die einen vollautomatischen Betrieb ermöglicht. Mittels Datenübertragung ist eine Fernwartung der Anlagen durchführbar. Die akkubetriebene HP 30 Schlauchpumpe sowie die Verpressstation AVS 550-D, eine Anlage mit der unter anderem Zementsuspensionen zum Ankerverpressen hergestellt und verpumpt werden, runden die Reihe der Exponate von BAUER MAT Slurry Handling Systems ab.
Alle Bilder: © BAUER Gruppe
Download des Pressematerials hier (Passwort: bauer)
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