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BAUER AG erreicht 2021 trotz herausfordernder Marktbedingungen eine Steigerung bei der Gesamtkonzernleistung

April 08, 2022

  • Gesamtkonzernleistung mit 1.537,6 Mio. EUR um 5,8 % über Vorjahr von 1.453,6 Mio. EUR
  • EBIT mit 36,0 Mio. Euro rückläufig (Vorjahr: 55,5 Mio. EUR); Ergebnis nach Steuern mit 4,0 Mio. EUR im positiven Bereich (Vorjahr: -8,2 Mio. EUR)
  • Auftragsbestand mit 1.364,4 Mio. EUR um 17,4 % sehr deutlich über Vorjahr von 1.162,5 Mio. EUR.
  • Eigenkapitalquote aufgrund erfolgreicher Kapitalerhöhung und weiterer positiver Effekte mit 29,3 % deutlich verbessert (Vorjahr: 23,7 %)
  • Vorsichtige Prognose für 2022: deutliche Steigerung bei der Gesamtkonzernleistung sowie beim EBIT
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    Schrobenhausen – Die BAUER AG informiert im Rahmen der heutigen Bilanzpressekonferenz und Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2021 über die Entwicklungen im vergangenen Jahr sowie die Erwartungen für 2022.

     

    „2021 war für uns ein sehr wechselhaftes Jahr“, umschreibt Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der BAUER AG, die Höhen und Tiefen des vergangenen Jahres. „Auch Prognosen über die Dauer der Pandemie stellten sich im Nachhinein für weite Teile der Welt als falsch heraus. Insofern prägten die Folgen von COVID-19 unser Geschäft in den Segmenten Bau und Maschinen weiter sehr stark. Trotzdem ist die Gesamtkonzernleistung gegenüber dem Vorjahr angestiegen und wir konnten am Ende unsere angepasste Prognose erreichen. Die positive Entwicklung des Segments Resources erfreut uns dabei besonders.“

     

    Per Ad-hoc-Meldung hatte das Unternehmen am 2. November 2021 seine Prognose auf eine Gesamtkonzernleistung zwischen 1.530 Mio. EUR und 1.570 Mio. EUR und ein EBIT zwischen 35 Mio. EUR und 45 Mio. EUR angepasst.

     

    Die BAUER Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtkonzernleistung von 1.537,6 Mio. EUR, die um 5,8 % über dem Vorjahreswert von 1.453,6 Mio. EUR lag. Das EBIT fiel von 55,5 Mio. EUR auf 36,0 Mio. EUR. Hintergrund waren die länger und stärker als erwartet anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie auf das Geschäft in den Segmenten Bau und Maschinen, insbesondere in den Ländern Asiens. Zudem musste ein deutlicher Verlust bei einem Gründungsprojekt für einen Offshore-Windpark vor der Küste Frankreichs verzeichnet werden.

     

    Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich dagegen auf 4,0 Mio. EUR in den positiven Bereich (Vorjahr: -8,2 Mio. EUR). Dies lag an der für das Unternehmen günstigen Entwicklung der Währungskurse und der Marktzinsen im Jahr 2021 sowie an einem geringerem Steueraufwand.

     

    Der Auftragsbestand des Konzerns lag zum Jahresende mit 1.364,4 Mio. EUR mit 17,4 % deutlich über dem bereits hohen Vorjahreswert von 1.162,5 Mio. EUR. Dabei verzeichneten alle drei Segmente einen Anstieg, insbesondere aber Bau und Maschinen. Der Auftragseingang lag mit 1.739,5 Mio. EUR um 9,5 % über dem Vorjahreswert von 1.588,5 Mio. EUR.

     

    Eigenkapitalquote und Nettoverschuldung

    Die Eigenkapitalquote lag mit 29,3 % deutlich über dem Vorjahr von 23,7 % und damit bereits nahe am gesetzten Mittelfristziel von über 30 %. Dazu beigetragen haben die im ersten Halbjahr 2021 erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung sowie positiv auf das Eigenkapital wirkende Währungs- und Zinsentwicklungen. Um die Eigenkapitalquote weiter nachhaltig zu verbessern, soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Mittelfristig hält Bauer jedoch unverändert an der Dividendenpolitik fest, die eine Ausschüttungsquote von etwa 25 bis 30 % des ausgewiesenen Ergebnisses nach Steuern vorsieht.

     

    Die Nettoverschuldung ist mit 497,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr von 528,8 Mio. EUR zurückgegangen. Seit dem Höchststand im Jahr 2013 sank die Nettoverschuldung somit bereits um rund 26 %. Auch die Bankverbindlichkeiten konnten weiter reduziert werden. Ungeachtet dessen beabsichtigt Bauer auch in den kommenden Jahren einen weiteren Rückgang zu erreichen.

     

    Geschäftssegmente

    Der Konzern ist mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources, auf allen Kontinenten der Welt tätig.

     

    Das Segment Bau erzielte im Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtkonzernleistung von 682,4 Mio. EUR, die mit 5,9 % über dem Vorjahr von 644,7 Mio. EUR lag. Das EBIT war mit -8,6 Mio. EUR negativ (Vorjahr: +23,1 Mio. EUR).

     

    Die Leistungs- und Ergebniskennzahlen des Segments waren 2021 insbesondere in Asien durch die Folgen der COVID-19-Pandemie negativ beeinflusst. Tochterfirmen in Malaysia, Thailand und auf den Philippinen verzeichneten aufgrund der anhaltenden bzw. im Jahr 2021 erneut verhängten Ausgangs- und Reisebeschränkungen und Lockdowns erhebliche Verluste. Verzögerungen bei Großprojekten in Europa verhinderten eine bessere Leistungsentwicklung. Einen deutlichen Verlust verzeichnete das Gründungsprojekt für einen Offshore-Windpark vor der Küste Frankreichs, da insbesondere die Entwicklungskosten für den Einsatz einer neuen Technologie höher als erwartet waren.

     

    In Summe überdeckten diese beiden negativen Entwicklungen die positiven Geschäftsverläufe in anderen Regionen.

     

    Die BAUER Gruppe hat auch im Jahr 2021 den weltweiten Rollout des BAUER Construction Process (BCP), also der systematischen Einführung von strukturierten Lean-Management-Methoden übertragen auf den Spezialtiefbauprozess, weitergeführt. Hier konnten das Unternehmen bereits gute Erfolge erzielen und die Abwicklung der Projekte an vielen Stellen verbessern sowie die Prozesse und Risikoreduktionsmaßnahmen nachhaltig vereinheitlichen.

     

    Der Auftragsbestand ist im Segment Bau um 17,2 % von 721,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 845,5 Mio. EUR deutlich angestiegen und bewegt sich weiter auf sehr hohem Niveau. Darin enthalten sind größere Projekte in Europa, Jordanien sowie Ägypten, aber auch in den USA. Der Auftragseingang lag entsprechend mit 806,6 Mio. EUR um 3,5 % leicht über dem Vorjahreswert von 779,2 Mio. EUR.

     

    Im Segment Maschinen lag die Gesamtkonzernleistung im vergangenen Geschäftsjahr mit 681,5 Mio. EUR um 11,6 % deutlich über dem Vorjahr von 610,7 Mio. EUR. Entsprechend stieg das EBIT von 30,1 Mio. EUR auf 36,9 Mio. EUR an.

     

    Das Segment Maschinen zeigte sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr verbessert, war aber dennoch von der pandemiebedingten Investitionszurückhaltung der Kunden – speziell in Asien und China – betroffen. Die Produktions- und Vertriebsorganisation in dieser Region lag erheblich unter den Planungen und verzeichnete nach vielen starken Vorjahren erstmals einen Verlust.

     

    Die weiteren Märkte Deutschland, Europa und Amerika, vor allem die USA, sowie Afrika zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich aktiver. In den Ländern des Nahen Ostens gingen die Verkaufszahlen zurück.

     

    Im Jahr 2021 wurde ein umfangreiches Projekt zur Optimierung des Supply Chain Managements gestartet. Zielsetzung ist es, den Kunden von Spezialtiefbaugeräten kürzere Standard-Lieferzeiten zu bieten und das Working Capital durch geringere Fertigwarenbestände zu verbessern. Das Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt.

     

    Im Rahmen der Kundenveranstaltung BAU ERLEBEN, die im Jahr 2021 in Schrobenhausen stattfand, wurde den Besuchern in den Sommermonaten zwei Geräteinnovationen präsentiert: mit der eBG 33 das erste vollelektrische Drehbohrgerät aus dem Hause Bauer sowie mit dem BAUER Cube System ein neuartiges Fräsensystem, das speziell im innerstädtischen Bereich völlig neue Einsatzmöglichkeiten bei der Herstellung von Schlitzwänden ermöglicht.

     

    Der Auftragseingang im Segment Maschinen entwickelte sich deutlich besser als im Vorjahr und stieg von 621,3 Mio. EUR um 19,2 % auf 740,4 Mio. EUR. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2021 mit 177,8 Mio. EUR sehr deutlich über dem Vorjahr von 118,9 Mio. EUR und erhöhte sich insbesondere in den letzten Wochen des Jahres 2021.

     

    Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf innovative Produkte und Services in den Bereichen Bohrdienstleistungen und Brunnenbau, Umwelttechnik, Pflanzenkläranlagen, Bergbau und Sanierung. Die Gesamtkonzernleistung lag mit 272,5 Mio. EUR um 7,0 % unter dem Vorjahreswert von 293,1 Mio. EUR. Das EBIT verbesserte sich von 3,1 Mio. EUR sehr deutlich auf 9,5 Mio. EUR und das Ergebnis nach Steuern lag nach -6,4 Mio. EUR im Vorjahr bei 11,5 Mio. EUR. Letzteres enthält einen einmaligen positiven Steuereffekt in Höhe von 4,9 Mio. EUR aufgrund der Nutzung von Verlustvorträgen.

     

    Nachdem das Vorjahr noch vom Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen geprägt war, konnte das Segment Resources im Geschäftsjahr 2021 einen positiven Geschäftsverlauf verzeichnen. Neben dem erwarteten Leistungsrückgang spiegelt die Ergebnisentwicklung den positiven Verlauf im operativen Geschäft wider.

     

    Erfreulich entwickelte sich erneut der Geschäftsbereich Umwelttechnik, der in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld eine positive Geschäftsentwicklung mit gutem Ergebnis hatte. Wie im Vorjahr verhinderte die COVID-19-Pandemie die intensivere Bearbeitung neuer Märkte wie China oder USA und die dortige Akquisition erster Projekte. Der Bereich Brunnenbau verzeichnete ebenso wie die Beteiligung im Oman im Bereich Pflanzenkläranlagen ein gutes Geschäftsjahr. Neben dem Betrieb der Anlage liefert auch der Verkauf von CO2-Zertifikaten, die aus dem Projekt generiert werden, einen zusätzlichen Beitrag.

     

    Der Bergbaubereich brachte aufgrund des weiterhin guten Marktes wieder einen sehr positiven Leistungs- und Ergebnisbeitrag. Das Geschäftsfeld Sanierung war im Jahr 2021 neu ausgerichtet worden. Zum Ende des Jahres war bereits eine spürbare Belebung mit signifikanten Auftragseingängen zu verzeichnen.

     

    Der Auftragseingang im Segment Resources lag mit 291,3 Mio. EUR um 3,0 % über dem Vorjahreswert von 282,9 Mio. EUR und der Auftragsbestand mit 341,2 Mio. EUR um 5,8 % höher als im Vorjahr mit 322,3 Mio. EUR. Den größten Anteil daran lieferte der Geschäftsbereich Bergbau mit einem Volumen von 125,1 Mio. EUR. Die Pflanzenkläranlage im Oman trägt aufgrund ihrer langen Betriebszeit einen weiteren erheblichen Anteil zum Auftragsbestand bei.

     

    Nachhaltigkeit

    Die BAUER Gruppe hat im Jahr 2021 unter dem Namen B.sustainable alle Nachhaltigkeitsaktivitäten des Konzerns neu gebündelt und organisiert. Ein nächster wesentlicher Schritt soll sein, eine Nachhaltigkeitsstrategie für den Konzern und die Segmente zu entwickeln. Durch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit mit seinen unterschiedlichen Aspekten für die einzelnen Geschäftsfelder ist es ein wichtiges Ziel des Konzerns, das Verständnis und die Aktivitäten, die seit vielen Jahren den kulturellen Kern des Familienunternehmens prägen, in einer zielgerichteten Organisations- und Handlungsstruktur zu bündeln. Dazu wurde im vergangenen Jahr ein umfassender Strategieprozess gestartet und eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Über die weiteren Schritte soll im Laufe des Geschäftsjahres berichtet werden.

     

    In Bezug auf Nachhaltigkeit konzentrieren sich die operativen Segmente darauf, den Spezialtiefbau mit den angewendeten Verfahren unter den verschiedensten Aspekten wie Lärm, Materialverbrauch oder CO2-Emissionen noch nachhaltiger zu gestalten. Im Segment Maschinen liegt der Fokus neben der kontinuierlichen Optimierung des Kraftstoffverbrauchs auf der Entwicklung alternativer Antriebe sowie der Reduzierung der Lärm- und CO2-Emissionen der Geräte. Das Segment Resources bietet zahlreiche Produkte und Dienstleistungen für die Themen Wasser und Umwelt. Dazu gehören unter anderem die Sanierung von Altlasten in Boden und Grundwasser, Brunnenbohrungen und passende Ausbaumaterialien oder Pflanzenkläranlagen, die mit einem biologischen Verfahren verschmutzte Abwässer reinigen.

     

    Ausblick

    Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 ist für den Konzern von großer Unsicherheit geprägt. Grundlegenden positiven Entwicklungen, wie die weitere Verbesserung der Bau- und Maschinenbaumärkte, die von den Megatrends Infrastruktur, Urbanisierung, Umweltbewusstsein und Wasser angetrieben werden, stehen zahlreiche Unsicherheits- und Risikofaktoren gegenüber. Dazu zählen mögliche anhaltende Folgen der COVID-19-Pandemie, die enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen und die immer größer werdenden Lieferengpässe.

     

    Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor für den Geschäftsverlauf. Dies wirkt sich in direktem Maße auf das Geschäft in Russland und der Ukraine aus, welches in der BAUER Gruppe in den Vorjahren allerdings auf niedrigem Niveau lag. Inwiefern die Sanktionen in indirektem Maße das Geschäft beeinflussen werden, kann das Unternehmen derzeit noch nicht final abschätzen. Auch die Auswirkungen und Folgen des Krieges auf die gesamte Weltwirtschaft lassen sich derzeit noch kaum vorhersagen.

     

    Im Segment Bau steht darüber hinaus die weitere Überprüfung der regionalen Aufstellung im Mittelpunkt, nachdem im Jahr 2021 in Asien bereits deutliche Kapazitätsreduzierungen umgesetzt wurden. Die Aufstellung soll noch mehr an die Marktpotentiale angepasst werden. Einige Niederlassungen in Märkten, in denen mittelfristig nicht genügend profitables Geschäft erwartet wird, sollen geschlossen werden. Die Fähigkeit, mit der Netzwerkstruktur internationale Großprojekte auszuführen, soll dies in keiner Weise beeinflussen.

     

    Für das Segment Maschinen wird grundsätzlich mit einem Wachstum gerechnet und im Segment Resources wird ein stabiles Geschäftsjahr erwartet.

     

    „Wir müssen davon ausgehen, dass uns die zahlreichen Unsicherheits- und Risikofaktoren dieses Jahr beeinflussen werden. Daher gehen wir mit der gebotenen Vorsicht in das Geschäftsjahr 2022 und geben eine entsprechend zurückhaltende Prognose“, so Michael Stomberg.

     

    Aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 dennoch eine deutliche Steigerung bei der Gesamtkonzernleistung sowie beim EBIT gegenüber dem Vorjahr.

     

     

    Ansprechpartner:Christopher WolfInvestor RelationsBAUER AktiengesellschaftBAUER-Straße 186529 SchrobenhausenTel.: +49 8252 97-1797E-Mail: investor.relations@bauer.de

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