November 14, 2020
Schrobenhausen – Die BAUER Gruppe schloss die ersten neun Monate mit einem Rückgang der Gesamtkonzernleistung um 11,4 % von 1.239,4 Mio. EUR auf 1.098,2 Mio. EUR ab. Das EBIT lag mit 21,6 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr von 48,5 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern des Konzerns betrug -13,2 Mio. EUR (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR). Ende Juni 2020 hatte das Ergebnis nach Steuern bei -16,0 Mio. EUR gelegen.
Der Auftragsbestand ist gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 12,9 % sehr deutlich gestiegen und hat sich auch gegenüber dem Jahresende 2019 um 16,7 % auf 1.199,7 Mio. EUR erhöht. Vor allem im Segment Bau wurden sehr große Projektvolumen, unter anderem in Europa, beauftragt. Der Auftragseingang ging insgesamt um 1,4 % von 1.288,1 Mio. EUR auf 1.270,2 Mio. EUR zurück.
Die Corona-Pandemie stellte das Unternehmen weiterhin vor große Herausforderungen, was sich hauptsächlich auf die Segmente Bau und Maschinen auswirkte. Das Segment Resources blieb nahezu unbeeinflusst und zeigt eine operativ bessere Entwicklung als im Vorjahr.
Geschäftssegmente
Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und dem breit diversifizierten Geschäftsmodell ist der Konzern mit mehr als 110 Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Bau lag mit 484,3 Mio. EUR auf Höhe des Vorjahres von 484,5 Mio. EUR. Das EBIT hat sich gegenüber der Vorjahresperiode von 0,6 Mio. EUR auf 5,8 Mio. EUR verbessert. Im Vorjahr war das Segment deutlich von fehlenden Aufträgen und Projektverschiebungen im Fernen Osten betroffen, die zu einer erheblichen Fixkostenbelastung geführt hatten.
Der Auftragsbestand ist im Segment Bau um 33,2 % von 597,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 795,8 Mio. EUR erheblich angestiegen. Hauptgrund hierfür waren im ersten Halbjahr erhaltene sehr große Aufträge, vor allem in Europa. Der Auftragseingang stieg entsprechend um 25,2 % von 534,6 Mio. EUR auf 669,0 Mio. EUR.
Das Segment Bau war in den vergangenen Monaten deutlich von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, weil in vielen Ländern Ausgangs- und Reisebeschränkungen herrschten. Dies erschwerte die Baustellenlogistik und die Ausstattung mit Geräten, Material und Personal. Teilweise war die Arbeit auf den Baustellen überhaupt nicht möglich. In einigen Ländern dauert dies immer noch an. In derzeit wichtigen Ländern wie Deutschland, aber auch den USA kann gut gearbeitet werden. Gleiches gilt für die meisten Großprojekte in aller Welt.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Maschinen fiel zum Ende des dritten Quartals gegenüber Vorjahr deutlich um 18,4 % von 558,9 Mio. EUR auf 456,1 Mio. EUR, die Umsatzerlöse um 21,2 % von 446,7 Mio. EUR auf 351,9 Mio. EUR. Das EBIT ist gegenüber dem Vorjahr von 51,5 Mio. EUR auf 13,7 Mio. EUR erheblich zurückgegangen.
Das Segment Maschinen ist weiterhin am deutlichsten von der Investitionszurückhaltung der Kunden aufgrund der bestehenden Unsicherheit bedingt durch die Corona-Pandemie betroffen. Vor allem im zweiten Quartal sind die Umsatzerlöse und Auftragseingänge deutlich zurückgegangen. Im dritten Quartal zeigte sich keine wesentliche Belebung der Auftragssituation. In China herrscht hingegen bereits seit April wieder eine gute Auftragslage.
Im Laufe des dritten Quartals wurden alle Transaktionen zur Beendigung des Joint Ventures mit Schlumberger zur Entwicklung und zum Bau von größeren landbasierten Tiefbohranlagen für den Öl- und Gasbereich vollzogen.
Der Auftragsbestand ist um 13,0 % von 136,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 118,6 Mio. EUR zurückgegangen. Der Auftragseingang entsprechend um 14,5 % von 545,3 Mio. EUR auf 466,3 Mio. EUR.
Im Segment Resources lag die Gesamtkonzernleistung nach dem dritten Quartal mit 208,4 Mio. EUR um 11,5 % unter dem Vorjahr von 235,3 Mio. EUR. Dies lag im Wesentlichen am Bereich Bergbau. Das EBIT ging dabei leicht von -2,3 Mio. EUR auf -2,8 Mio. EUR zurück.
Der Auftragsbestand ist nach den ersten neun Monaten um 13,2 % von 328,7 Mio. EUR auf 285,3 Mio. EUR zurückgegangen. Der Auftragseingang ist dabei um 25,1 % von 247,5 Mio. EUR auf 185,4 Mio. EUR gesunken.
Zum Bilanzstichtag Ende September wurde der Verkauf der ESAU & HUEBER GmbH, die ihren Schwerpunkt in der Brauerei- und Getränketechnologie hatte, vollzogen. Die negativen Ergebnisauswirkungen aus dem Verkauf betrugen etwa -1,7 Mio. EUR.
Während das Segment in den ersten neun Monaten wenig von der Corona-Pandemie beeinflusst war, zeichnen sich auch hier Einflüsse ab, da weniger Projekte auf den Markt kommen. Das Umweltgeschäft verlief aber insgesamt gut, ebenso das Geschäft mit Brunnenausbaumaterialien.
Ausblick
Die weltweite Corona-Pandemie wirkt sich nach wie vor auf die Geschäfte der BAUER Gruppe aus und betrifft vor allem die Segmente Bau und Maschinen. Der Konzern hat für einige seiner Firmen in Deutschland seit dem 1. April 2020 Kurzarbeit beantragt.
Zum 3. November hat der Vorstand der BAUER AG per Ad-hoc-Meldung eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abgegeben. Die Gesamtkonzernleistung wird bei etwa 1,5 Mrd. Euro und das EBIT in etwa auf Höhe des Vorjahres erwartet. Das Ergebnis nach Steuern wird negativ, jedoch deutlich besser als im Vorjahr und besser als -20 Mio. EUR erwartet.
„Wir haben die richtigen Maßnahmen eingeleitet, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Auch mit unseren Restrukturierungsmaßnahmen sind wir gut vorangekommen. Ich bin überzeugt, dass es durch den großen Einsatz aller Mitarbeiter und die konsequente Beibehaltung unserer Maßnahmen gelingen wird, die negativen Auswirkungen der Krise gut beschränken zu können“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der BAUER AG, Michael Stomberg. „Die Folgen der Corona-Pandemie werden uns aber auch im kommenden Jahr begleiten, darauf stellen wir uns ein. Dennoch bin ich insbesondere aufgrund unseres hohen Auftragsbestands im Bau für 2021 sehr zuversichtlich.
Ansprechpartner:Christopher WolfInvestor RelationsBAUER AktiengesellschaftBAUER-Straße 186529 SchrobenhausenTel.: +49 8252 97-1797E-Mail: investor.relations@bauer.de
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